Europan Guben

Ort: Doppelstadt Guben an der Oder- Neißegrenze zwischen Deutschland und Polen
Bearbeitungszeitraum: 2009

Aufgabenstellung: Guben ist eine seit 1945 geteilte Stadt. Der östlich der Neiße gelegene Teil, in dem das historische Zentrum liegt, ist heute die polnische Stadt Gubin; der westliche, durch Industriebauten geprägte Teil, die deutsche Stadt Guben. Das Bearbeitungsgebiet bezieht sich auf die Bahnanlagen in Guben, deren Gleisanlagen den Stadtkörper nochmalig teilen. Vordringliche Aufgabe ist es, die funktionale und urbane Anbindung dieser Stadtrandgebiete an die Kernstadt zu definieren und zu gestalten.

Die Entwicklung der „Locomobile Engine“ vergleichend mit der des „World Wide Web“ ist Ansatz dieser Arbeit: die Energie dieser Errungenschaften übertragen auf alle das Leben durchziehenden Bereiche zu nutzen, zu mobilisieren.


Phase 1
  Beginnend mit dem gesellschaftspolitischem Wandel der Industrialisierung veränderte sich, auch und gerade durch die Eisenbahn, die Wahrnehmung der Räume und Distanzen. Bahnhöfe avancierten zum Schrittmacher der städtischen Entwicklung – Waren- & Personenverkehr erreichte eine strukturbildende Größe. Bis dato isolierte Regionen wurden durch das Gleisnetz erschlossen und dem Markt zugänglich gemacht – Maschinisierung und Typisierung bedienten einen enorm wachsenden Markt.
Phase 2  In den letzten 130 Jahren wurde die Transporteffizienz dem Warenbedarf angepasst und der Bahnhof entwickelte sich zum Logistikzentrum. In Konkurrenz mit der Straße verloren die Gleisnebenstrecken an Bedeutung.
Phase 3  Bedarfsweckung. Zum Ende des 20 Jahrhunderts stellen die kleinen regional wirkenden Bahnhöfe nur noch unrentable Altlastenimmobilien dar, die auf neue Nutzungskonzepte oder Abbruch warten. Dem gegenüber stehen die zu Shoppingmalls umstrukturierten überregional wirkenden Bahnhöfe der Großstädte.
Das „World Wide Web“ als antreibende Kraft, der PC das Symbol der Globalisierung und seine Entwicklung – ein Server verbunden mit vielen kleine Peripheriegeräten die aufeinander zugreifen. Können Bahnhöfe so funktionieren…
Gefahren und Chancen 1  Regionales Gleisnetz (Bedeutungsverlust durch Globalisierung) _ Kommunikation (Kleinnetzwerke verbinden) _ elektr. Netzwerkbildung von Kleinbahnhöfe und Regionen (gem. Webauftritt)
Gefahren und Chancen 2  Funktionsverlust der Bahnkörper (Abbruch oder Neuausrichtung) _ Nachhaltigkeit (Konzentration auf regionale Stärken und Besonderheiten) _ Neuansiedlung und Unterstützung von Start-ups in Verbindung mit mittelständigem Handwerk/Gewerbe (Synergieeffekte in Vermarktung, Arbeitsmittelsharing, Produktdesign und Transport) z.B.: Showroom, Ausstellungen, Theater, workshops……
Gefahren und Chancen 3  Umgang mit Flächen (Minimaleingriffe in bestehende Strukturen) _ Verdichtung und Ausdünnung (Clustering)

Wettbewerbsteam: Anne Schondey, Ulf Klose, Thomas Hartlich, Conny Mäding, Marcus Friedrich